Im Zeichen des Bösen (Originaltitel: Touch of Evil) ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm aus dem Jahr 1958. Er wird dem Genre des Film noir zugeordnet. Regie führte Orson Welles, der nach dem Kriminalroman Unfehlbarkeit kann tödlich sein (Badge of Evil) von Whit Masterson (ein Pseudonym der Autoren Robert Wade und Bill Miller) auch das Drehbuch verfasste. Die Originalfassung wurde vom Studio so sehr gekürzt, dass Welles ein 58-seitiges Memorandum schrieb und darin um Änderungen bat. Eine anhand des Memorandums wiederhergestellte Fassung des Films gibt es seit 1998. Es war zugleich der letzte Hollywood-Film von Welles, der frustriert von der Bevormundung durch kommerzielle Interessen danach nur noch in Europa produzierte.
Los Robles ist eine Kleinstadt an der mexikanisch-amerikanischen Grenze, in der mit Bordellen und Drogen Geld verdient wird. Kurz nach dem Passieren der kaum überwachten Grenze von Mexiko in die Vereinigten Staaten werden der wohlhabende Geschäftsmann Linnekar und seine junge Begleiterin in ihrem Auto von einer Bombe in die Luft gesprengt. Dies geschieht vor den Augen des angesehenen Drogenfahnders der mexikanischen Regierung, Miguel Vargas, und dessen frisch angetrauter amerikanischen Frau Susan. Am Explosionsort auf US-Seite begegnet Vargas dem alten Polizei-Captain Hank Quinlan. Quinlan vertraut bei seinen Ermittlungen vor allem auf seine sogenannte „Intuition“ und schnell hat er seinen Täter gefunden: in Sanchez, dem mexikanischen Geliebten der Tochter des ermordeten Linnekars. Dieser habe die Beziehung seiner Tochter zu Sanchez verhindern wollen, weshalb Sanchez ihn umgebracht habe. Zwar bestreitet dieser die Tat, doch die Polizisten finden in seiner Wohnung Dynamit. Zufällig weiß Vargas, dass das Dynamit dort nicht gelegen hatte. Er verdächtigt Captain Quinlan, den Beweis konstruiert zu haben. Es entspinnt sich eine intrigenreiche Geschichte zwischen den beiden Antagonisten, bei der der korrupte Quinlan nicht davor zurückschreckt, Beweise zu fälschen und Susan Drogenkonsum zu unterstellen.
Für die Anfangssequenz des Films, eine über dreiminütige Kamerafahrt (Plansequenz), wurde Kameramann Philip H. Lathrop 1999 posthum mit dem Preis der Society of Camera Operators (SOC) für die beste historische Sequenz ausgezeichnet.
Der Filmkomponist Henry Mancini hielt die Musik zu dem Orson-Welles-Film für die beste seiner Zeit bei Universal. Sie war zu diesem Zeitpunkt die erste große Filmmusik mit lateinamerikanischem Jazz.
Szenen aus diesem Film werden in mehreren anderen Filmen gezeigt, zum Beispiel in der Kinoszene in Schnappt Shorty mit John Travolta oder in dem Film Brügge sehen… und sterben? im Fernseher des Hotelzimmers.
„Ein komplizierter Thriller, der an die Tradition der Schwarzen Serie anknüpft, um sie zugleich ad absurdum zu führen. Intelligent, inszenatorisch wie darstellerisch eindrucksvoll, lebt der Film von der Ambivalenz einer ebenso bedrückenden wie faszinierenden Atmosphäre.“ Lexikon des internationalen Films
„Etwas unruhig lässt sich während des Abspanns darüber wundern, welchen fragwürdigen Gerechtigkeitssinn Welles hier propagiert. Doch das ist das Große an diesem Film: Welles führt mit den gewohnten Sehkonventionen hinters Licht, lässt daran zweifeln, dass das, was vordergründig richtig zu sein scheint, auch wirklich richtig ist. Und dass sich am Ende der verkommene, versoffene, fertige Intrigant sich als eigentliche Identifikationsfigur entpuppt, eben weil er ungleich menschlicher und damit vor allem ehrlicher erscheint als der ehrgeizig streberhafte Jungspund.“ Filmzentrale