Koyaanisqatsi [ˈkɔɪjɑːnɪsˌkatsi] ist ein Experimentalfilm und der erste Teil der Qatsi-Trilogie von Godfrey Reggio, der sich mit dem Eingriff des Menschen in die Natur und generell zivilisationskritisch mit der menschlichen Lebensweise beschäftigt. Angeregt zu dem Film wurde Reggio durch die Philosophie von Leopold Kohr. Der fertige Film wurde erstmals am 5. September 1982 am Telluride Film Festival aufgeführt und erschien 1983 in den Kinos. Mit seinen Fortsetzungen Powaqqatsi (1988) und Naqoyqatsi (2002) bildet Koyaanisqatsi die Qatsi-Trilogie.
Außergewöhnlich ist die Abwesenheit von Dialogen und handelnden Personen, der Film besteht ausschließlich aus aneinandermontierten, assoziativen Zeitlupe- und Zeitraffer-Bildsequenzen von Städten und vielen Naturlandschaften in den Vereinigten Staaten und der von Philip Glass komponierten und exakt auf die Bilder zugeschnittenen Musik.
Als Inspiratoren werden im Abspann unter anderem die Künstler Georgia O’Keeffe und Guy Debord, der Philosoph/Theologe Ivan Illich und der Nationalökonom Leopold Kohr genannt. Unterstützung bekam der Film von Francis Ford Coppola und George Lucas und erreichte so ein breites Publikum.
Der Filmwissenschaftler James Monaco erklärte Koyaanisqatsi zu einem der fünf wichtigsten Filme der Gegenwart (seit 1980).
Reggio wählte als Filmtitel bewusst ein Wort, das keiner Schriftsprache entstammt. Koyaanisqatsi, das mit „Leben im Ungleichgewicht“ übersetzt werden kann, ist ein Wort aus der nur mündlich existierenden Sprache des nordamerikanischen Indianerstamms der Hopi. Die Art und Weise der Darstellung der modernen Kultur mit ihren bizarr-schönen Aufnahmen, in Verbindung mit der unruhigen Musik und dem tragischen Ende, soll zeigen, wie entfernt das aktuelle Leben in der Zivilisation von der Natur des Menschen sei.
Da es sich bei Koyaanisqatsi um einen dialogfreien Film handelt, spielt die Musik eine herausragende Rolle. Sie wurde von Philip Glass komponiert und vom Philip Glass Ensemble interpretiert.