Regie:Orson Welles
Mit Orson Welles, Robert Arden, Paola Mori, Akim Tamiroff, Michael Redgrave, Patricia Medina, Mischa Auer
Herr Satan persönlich [Originaltitel: Mr. Arkadin] ist ein Film des amerikanischen Regisseurs Orson Welles, den er in verschiedenen europäischen Ländern mit sich und Robert Arden in den Hauptrollen realisierte.
Guy Van Stratten ist ein Amerikaner, der sich in Europa mit kleineren Arbeiten als Zigarettenschmuggler seinen Unterhalt verdient. Er und seine Freundin Mily werden Zeugen des Mordes an einem Fremden namens Bracco, der kurz vor seinem Tod noch zwei Namen verrät, die nach Braccos Angaben der Schlüssel zu einem Vermögen sein sollen: Gregory Arkadin und Sophie. Der am angeblichen Vermögen interessierte Van Stratten erfährt bald, dass Gregory Arkadin ein bekannter Multimillionär und Geschäftsmann ist, der in den höchsten Kreisen verkehrt. Van Stratten schafft es mithilfe einiger Tricks, dem geheimnisvollen Mr. Arkadin zu begegnen. Dieser behauptet, er habe keine Erinnerung an seinen Lebenslauf vor dem Jahre 1927. Er beauftragt Van Stratten als Detektiv damit, seine Vergangenheit zu untersuchen. Van Stratten reist durch die Welt und versucht, mithilfe aufgespürter Zeitzeugen die Vergangenheit von Arkadin zu ermitteln.
Nachdem der Film fertig gedreht war, brauchte Orson Welles zu lange für die Fertigstellung des Schnittes und schaffte es nicht in der vereinbarten Zeit. Daraufhin nahm der nervöse Produzent Dolivet die Fertigstellung des Filmes in seine Hände. Das sorgte für Verwirrung: Insgesamt kursieren bis heute neun Schnittfassungen des Filmes, die um Längen von 93 bis zu 106 Minuten variieren. Keine dieser Fassungen wurde von Welles angefertigt oder akzeptiert. Den Verlust der kreativen Kontrolle über Mr. Arkadin bezeichnete Welles einmal als größtes Desaster seines Lebens.
Privat bedeutete der Film ebenfalls für Welles eine Zäsur: Er heiratete in dritter Ehe Paola Mori, die im Film seine Tochter spielt. Beide blieben bis zu Welles' Tod im Jahre 1985 miteinander verheiratet, wenngleich sie bereits ab den 1960er-Jahren getrennt lebten. Eine weitere kuriose Besetzung im Film war der Schauspieler Robert Arden (1922–2004), der bis dahin weitgehend unbekannt war und hier neben Welles die Hauptrolle spielte. Arden war überrascht und hielt seine Besetzung zunächst für einen Scherz.
Das Lexikon des Internationalen Films zeigte sich weitgehend begeistert: „Eine fantastische Kriminalgeschichte; das Kolportagehafte des Handlungsgestrüpps wird durch eine bravouröse Inszenierung zu höchster Intensität verdichtet, wobei die einzelnen Episoden einen Ausflug ins Psychopathische vermitteln. Die glänzenden Effekte dieses schauerlichen Dramas können freilich nicht ganz verbergen, daß es dem Sujet an tieferer Bedeutung fehlt.“
Quelle: Seite „Herr Satan persönlich“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 7. Juli 2020, 07:37 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Herr_Satan_pers%C3%B6nlich&oldid=201647147 (Abgerufen: 29. Juli 2020, 14:27 UTC)
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