Chihiros Reise ins Zauberland (jap. 千と千尋の神隠しSen to Chihiro no kamikakushi, dt. Sen und Chihiros magisches Verschwinden) ist ein Zeichentrickfilm des bekannten japanischen Regisseurs Hayao Miyazaki und des Studio Ghibli. Er war lange Zeit der nach Einspielergebnissen weltweit erfolgreichste Animefilm und wurde erst von Your Name. – Gestern, heute und für immer (Kimi no Na wa) vom Spitzenplatz verdrängt. Zudem ist er der weltweit meistausgezeichnete Zeichentrickfilm (u. a. Oscar für den besten animierten Spielfilm; Goldener Bär der Internationalen Filmfestspiele Berlin).
Chihiro Ogino zieht mit ihren Eltern in eine neue Stadt. Bei der Ankunft verfahren sie sich und entdecken eine Art verlassenen, geheimnisvollen Vergnügungspark. Gegen Chihiros Willen beginnen sie, diesen zu erkunden. Während ihre Eltern sich unerlaubt in einem Restaurant auf das dort bereitstehende Essen stürzen und wie Schweine essen, streift Chihiro umher und trifft den Jungen Haku. Dieser warnt sie, rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit von hier zu fliehen. Doch als sie zu ihren Eltern zurückkommt, haben sich diese bereits in Schweine verwandelt – und mit hereinbrechender Dämmerung wird es an dem Ort immer unheimlicher. Um Chihiro zu schützen, bringt Haku sie in das Badehaus der Hexe Yubaba, welches für die Götter und Geister des Shintō errichtet wurde. Der spinnenarmige alte Kamaji betreibt mit Hilfe winziger, spinnenartiger Wesen aus Ruß, genannt Rußmännchen, die Heizung des Hauses. Er bittet die junge Frau Lin, die ihm das Essen bringt, Chihiro zu Yubaba zu bringen und um Arbeit für sie zu bitten.
Wie bei vielen Filmen von Miyazaki geht es auch bei Chihiros Reise ins Zauberland unter anderem um Umweltschutz und das Thema, wie Menschen und Umwelt in Harmonie gemeinsam existieren können.
Der Film wurde von der internationalen Kritik gefeiert und gilt als einer der besten animierten Filme überhaupt. So gewann er den Goldenen Bären auf der Berlinale 2002, den Oscar für den besten animierten Spielfilm im Rahmen der 75. Oscarverleihung 2003 und wird auch in den Top 10 bei einer Umfrage des British Film Institute der für Kinder unter 14 Jahren meistempfohlenen Filmen geführt. Filmkritiker nahmen den Film fast durchweg euphorisch auf. Auf der Internetseite Rotten Tomatoes, die US-amerikanische Kritiken sammelt, kommt der Film etwa auf 97 Prozent positive Bewertungen. So sprach Roger Ebert von einem der „besten Filme des Jahres“ und von einem „wundervollen Film“. Er führte aus: „Neben der Handlung und den Dialogen ist es ein Vergnügen, Chihiros Reise ins Zauberland einfach nur zu betrachten.“ Ende August 2016 veröffentlichte die britische BBC eine Liste der bis dato besten Filme des 21. Jahrhunderts. Chihiros Reise ins Zauberland wurde dabei von Filmkritikern auf Platz 4 gewählt.
„Ein in seiner epischen Breite beeindruckender, Emotionen und Erkenntnislust gleichermaßen ansprechender Fantasy-Zeichentrickfilm, der die vielschichtigen Elemente des Märchens nicht nur zur Unterhaltung nutzt, sondern auch zur Selbstständigkeit und der Bereitschaft, Probleme zu lösen, animiert.“ Lexikon des internationalen Films
„So hinreißend Chihiros Reise ins Zauberland auch ist, er wirkt wie ein Schlusspunkt, fast wie ein Epitaph. Schöner, ja vollkommener können die klassischen Muster nicht eingesetzt werden. Es gibt allerdings noch eine Hoffnung: dass Hayao Miyazaki noch weitere Schlusspunkte setzen wird.“ taz