Die Reise der Pinguine ist der Debütfilm des französischen Filmemachers und Antarktisforschers Luc Jacquet. Der Tierfilm basiert auf einer Erzählung Jacquets, die er gemeinsam mit Michel Fessler für die Kinoleinwand adaptierte.
Inhaltlich wird in dem Film die beschwerliche Lebenssituation der Kaiserpinguine in der Antarktis, insbesondere auf den langen Wanderungen zu ihren Brutstätten in dramatischer Weise dokumentiert. Sie erhielten menschliche Stimmen und führen Dialoge, in denen sie Gefühle wie Liebe, Mut, Überlebenswillen oder Opferbereitschaft ausdrücken (Anthropomorphismus).
Der Film gilt wegen seiner religiösen Dimension vor allem in den USA als umstritten. Anhänger fundamentalistischer christlicher Bewegungen sehen in der Passion der Tiere einen Beweispunkt gegen die darwinsche Evolutionstheorie, aber auch für Monogamie und die Existenz Gottes. Naturwissenschaftliche Kritiker weisen dagegen darauf hin, dass Pinguine über ein abwechslungsreiches Sexualleben verfügen, in dem Homosexualität gleichfalls eine Rolle spielt. Luc Jacquet äußerte dagegen in der französischen Tageszeitung Le Monde, er sei überzeugter Darwinist und wende sich gegen „jede Form des Bekehrungseifers“. Ein Kritikpunkt zur deutschsprachigen Version war die Übernahme der menschlichen Stimmen der Pinguine, die bei vielen Zuschauern den Eindruck vermittelt, es handele sich hier um einen Kinderfilm. Dies werde auch durch eine auf Effekte setzende Musik unterstrichen. In der englischen Version erhielt der Film eine symphonische Untermalung mit einem zurückhaltenden Kommentar, gesprochen von Morgan Freeman.
„Jacquet wollte keine Dokumentation im Sinne der ethnographischen Sielmann-Filme drehen. Die wahre Reise der Pinguine ist nicht ganz so spektakulär, die Entbehrungen nicht so groß wie im Film dargestellt. Der Filmemacher hatte eine Dramaturgie vorher konzipiert und jede einzelne Szene geplant. So schafft er eine Erzählweise, die zwar in einigen Momenten kitschig wirken mag, seine Wirkung jedoch nicht verfehlt. Als Zuschauer ist man gefesselt, der Transfer auf die menschliche Lebensweise fällt nicht schwer.“ (Der Spiegel)