Die Spaziergängerin von Sanssouci, BRD/Frankreich (VHS), 1982
Regie: Jacques Rouffio
Mit Michel Piccoli, Romy Schneider, Helmut Griem, Dominique Labourier, Mathieu Carrière
Die Spaziergängerin von Sans-Souci (Originaltitel: La passante du Sans-Souci) ist ein französisch-deutscher Film aus dem Jahr 1982.
Während einer Unterredung erschießt Max Baumstein, der angesehene Präsident einer Menschenrechtsorganisation, den Botschafter Paraguays in Frankreich, Federico Lego. So erfahren die Öffentlichkeit und erst jetzt auch seine Frau Lina, vom Leidensweg Baumsteins unter der Nazi-Diktatur. In Rückblenden ist zu sehen, wie Max durch eine brutale Misshandlung durch die SA eine lebenslange Gehbehinderung davonträgt. Das Ehepaar Wiener nimmt ihn auf und pflegt ihn. Schließlich wandert Max mit Elsa Wiener, die seiner späteren Frau Lina zum Verwechseln ähnelt, nach Paris aus.
Die Spaziergängerin von Sans-Souci ist der letzte Film mit Romy Schneider. Er trägt im Vorspann die Widmung Für David und seinen Vater. Gemeint sind Romy Schneiders Sohn David, der 1981 tödlich verunglückt war, und dessen Vater, Romy Schneiders geschiedener Ehemann Harry Meyen, der sich 1979 in Hamburg das Leben genommen hatte.
Eigentlich hätte Romy Schneider in diesem Film gemeinsam mit ihrem erst kurz zuvor verstorbenen Sohn David vor der Kamera stehen sollen. Bei den Dreharbeiten wurden die Szenen, die sie dann mit einem anderen Jungen in der Rolle des kleinen Max spielte, eine große Belastung.
Infolge ihres plötzlichen Todes konnte Romy Schneider sich in diesem letzten Film nicht mehr selbst synchronisieren. Dies übernahm Eva Manhardt, die bereits in Das alte Gewehr Romy Schneider synchronisiert hatte.
Wendelin Werner, der wegen Davids Tod dessen Rolle des jungen Max Baumstein übernahm, wurde ein international angesehener Mathematiker, besonders auf dem Gebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter die Fields-Medaille im Jahr 2006.
„‚Die Spaziergängerin von Sans-Souci‘ ist damit das letzte Dokument des viel zitierten ‚gebrochenen Herzens‘, an dem Schneider aus Sicht vieler Fans kurz nach der Premiere starb. Vor allem aber ist der Film ein Dokument ihrer schauspielerischen Einzigartigkeit. […] Sie war eine der großen Künstlerinnen unter den Schauspielerinnen, allein das macht auch ‚Die Spaziergängerin von Sans-Souci‘ zum Kunstwerk.“ Der Spiegel