Mit Wallace Ford, Leila Hyams, Olga Baclanova, Henry Victor
Freaks ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 1932 von Regisseur Tod Browning.
Eine Frau blickt während einer Kuriositätenschau in eine verschlossene Box und beginnt zu schreien. Der Führer erzählt daraufhin, dass das nun so schrecklich aussehende Wesen in der Box einst eine bezaubernde Trapezkünstlerin war. Im Folgenden wird die Geschichte erzählt, wie aus der schönen Trapezkünstlerin Cleopatra dieses Wesen wurde. Der kleinwüchsige Hans ist Teil der Kuriositätenshow beim Zirkus von Madame Tetrallini. Hans ist mit der ebenfalls kleinwüchsigen Frieda verlobt, hat sich jedoch in Cleopatra verliebt. Er macht ihr trotz Friedas Warnung Komplimente und Geschenke, die Cleopatra gerne annimmt, aber hinter Hans’ Rücken macht sie sich über ihn lustig. Als Cleopatra erfährt, dass Hans durch eine Erbschaft vermögend geworden ist, schmiedet sie mit ihrem Geliebten, dem Muskelmann Hercules, einen perfiden Plan.
Die Schlussszene war ursprünglich anders geplant. In einer ersten Fassung hört man Hercules, wie er nach der Bestrafung durch die Freaks Sopran singt. Dieses Ende verschreckte die Besucher bei Testvorführungen jedoch so sehr, dass es geändert wurde. Trotzdem wurde der Film in diversen Bundesstaaten und Städten der USA verboten. In manchen davon gilt dieses Verbot bis heute. Auch in Großbritannien war der Film 30 Jahre lang verboten. Damit erlitt die Karriere von Regisseur Browning, die gerade im Jahr zuvor mit dem Film Dracula ihren Höhepunkt erreicht hatte, einen Einbruch, von dem er sich nicht mehr erholte. Durch das Verbot der Zensoren war der Film für MGM nämlich ein finanzielles Desaster. Jahrzehnte später gilt der Film jedoch als einer der Klassiker des Genres.
Der ursprünglich etwa 90 Minuten lange Film ist nur noch in einer um etwa ein Drittel kürzeren – und mittlerweile restaurierten – Fassung erhalten. 1994 wurde der Film in das National Film Registry aufgenommen.
„Ein ausgefallenes Werk im Rahmen des klassischen Horrorfilm-Genres, in dem äußerlich wohlgeratene, jedoch böse Menschen monströsen Mißgeburten gegenübergestellt werden, die sich in allem Elend ein Gefühl für Würde, Recht und Liebe bewahrt haben. Ein im Kern humaner, zugleich aber grauenerregender Film, der die phantastischen und makabren Aspekte der Geschichte weidlich ausspielt.“ Lexikon des internationalen Films
„Bizarrer Kultfilm. So schräg und fremdartig, dass er Jahrzehnte brauchte, um sein Publikum zu finden.“ The Motion Picture Guide
„Ein verstörendes, faszinierendes Meisterwerk. Ein humaner, zärtlicher Horrorfilm.“ Kölner Stadt-Anzeiger
„Monströse Mißgeburten, aus allen Zirkusarenen der Welt, in einem gruseligen Spielfilm, dessen Horror atmosphärisch dicht mit den Äußerlichkeiten der Freaks operiert, um diese dann als die menschlichsten Wesen in die freie Phantasie des Zuschauers zu entlassen; packender, rührender, humaner Horror-Ausnahme-Film (…). (Wertung: 3 Sterne/sehr gut)" Lexikon „Filme im Fernsehen“
„Indem die ‚Freaks‘ (im Film) ein alltägliches Leben führen dürfen, gewinnen sie zusehends jene Natürlichkeit, Selbstverständlichkeit und menschliche Würde zurück, die ihnen ein 'Präparationsmedium' wie die Photographie oder eine Kamera und eine Dramaturgie nehmen, die einen Lebensvollzug voller Sinn, voller Freude, voller Sorgen und dergleichen mehr nicht zulassen.“ Günter Helmes: Spielfilm – Abweichung – Behinderung