Mit Cary Grant, Katherine Hepburn, May Robson, Charlie Ruggles
Leoparden küßt man nicht (Originaltitel: Bringing Up Baby) ist eine US-amerikanische Screwball-Comedy von Howard Hawks aus dem Jahr 1938 mit Cary Grant und Katharine Hepburn in den Hauptrollen. Das Drehbuch zum Film wurde von Dudley Nichols und Hagar Wilde nach einer Geschichte von letzterer verfasst, die sie zuvor im Collier's Magazine veröffentlichte. Regie führte Howard Hawks. Obwohl der Film ein finanzieller Flop war, gilt er heute als eine der besten Komödien aller Zeiten. 1990 wurde er in das National Film Registry aufgenommen.
Dr. David Huxley ist ein vergeistigter, etwas verwirrter Paläontologe. In den letzten vier Jahren arbeitete er an der Rekonstruktion eines Brontosaurus, für die ihm jetzt nur noch ein einziger Knochen (der [fiktive] „intercostal clavicle“) fehlt. Huxley steht außerdem kurz vor der Hochzeit mit seiner Assistentin Alice Swallow. Für die dominante und ernsthafte Alice zählt Karriere und Wissenschaft mehr als Liebe und Familie, sie will kein Kind mit David, sondern sieht den Brontosaurus als „gemeinsames Kind“ der beiden. Am Tag vor der Ankunft des Knochens und der Hochzeit wird er von seiner Verlobten zu einem Golfspiel mit dem Anwalt Peabody geschickt. Peabody ist der Anwalt der Millionärin Mrs. Carlton Random, welche überlegt, Davids Museum eine Million US-Dollar zu spenden. David soll einen guten Eindruck bei dem renommierten Anwalt erwecken und damit dem Museum zur Spende verhelfen. Dieser Vorsatz scheitert, als David auf dem Golfplatz die äußerst temperamentvolle Susan Vance trifft. Sie hält Davids Golfbälle und zum Schluss auch sein Auto für ihr Eigentum. Am Abend trifft er sie in einem Restaurant wieder, wo es durch Susans Eingreifen zu allerlei komischen Vorfällen kommt, die David in der Gunst von Mr. Peabody sinken lassen. Unter anderem sorgt ein Missgeschick von Susan dafür, dass der Psychiater Dr. Lehman David beschuldigt, die Handtasche seiner Frau gestohlen zu haben. Susan hält David für einen Zoologen und bringt ihn am nächsten Tag dazu, auf den zahmen Leoparden „Baby“ aufzupassen, ein Geschenk ihres Bruders an ihre Tante. Sie bringen den Leoparden in das Landhaus der Tante in Connecticut.
Der Regisseur Peter Bogdanovich, der den Film zu seinen Lieblingsfilmen zählt, drehte 1972 mit Is’ was, Doc? eine Hommage an Leoparden küßt man nicht. Mit Who's That Girl wurde 1987 die Geschichte mit Madonna in der Hauptrolle neu adaptiert.
„Ein Klassiker der Screwball-Komödie, die mit wunderbaren Einfällen, pausenlosem Witz und gelungener Situationskomik amüsante Unterhaltung von Format bietet.“ Lexikon des internationalen Films
„Eine der besten Komödien des Kinos. Übermütig in der Stimmung, perfekt in den Gags.“ Kölner Stadt-Anzeiger
„102 Minuten lang handelt der Film von nichts anderem als vom Sex, ohne allerdings von ihm zu sprechen, geschweige denn ihn zu zeigen. […] Beruf, Geld und Anerkennung sind nichts, wenn sie mit der Verdrängung lustvoller Gefühle erkauft sind, zeigt der Film mit der ihm eigenen Evidenz. Das perfekte Chaos-Paar Katharine Hepburn und Cary Grant ist der Garant dafür, daß diese Filmlogik greift. […] Großen Anteil an der komödiantischen Qualität des Films hat das Drehbuch, das einige der besten Dialoge enthält, die für eine Screwball comedy geschrieben wurden. […] Howard Hawks hat durch seine temporeiche Inszenierung den Witz der Dialoge noch verstärkt. […] So ist diese Komödie der beste Ausweis jener 'handwerklichen Intelligenz', die Jacques Rivette Howard Hawks attestierte.“ Dietrich Leder