Plan 9 from Outer Space (Originalversion mit Untertiteln), USA (DVD) + (VHS), 1959
Regie: Edward D. Wood Jr.
Mit Bela Lugosi, Vampira, Lyle Talbot, Tor Johnson, Gregory Walcott, Mona McKinnon, Paul Marco, Criswell
Plan 9 aus dem Weltall ist ein Spielfilm mit Horror- und Science-Fiction-Elementen von Edward D. Wood jr. aus dem Jahr 1959. In einer Leserumfrage des 1979 erschienenen Buches The Golden Turkey Awards wurde Plan 9 from Outer Space zum „schlechtesten US-Film aller Zeiten“ gewählt. Aufgrund seiner durchweg unfreiwilligen Komik in Dialog und Handlung erlangte Plan 9 from Outer Space den Status eines Kultfilmes. Er wird gelegentlich als humoristische Einlage auf Programmfilm-Festivals gezeigt. In seiner zwischenzeitlich großen Fangemeinde erfreut sich der Film auch heute noch, vor allem aufgrund des Aufspürens seiner zahlreichen Ungereimtheiten, großer Beliebtheit.
Der Wahrsager Criswell stimmt das Publikum mit einem Monolog auf die folgenden Vorkommnisse ein. Er warnt die Zuschauer unter anderem vor sehr schockierenden und verstörenden, schwer zu ertragenden Ereignissen. Außerirdische versuchen, mit der Menschheit Kontakt aufzunehmen, weil sie befürchten, diese könnte mittels einer Solarbombe das ganze Weltall vernichten. Die Regierung leugnet aber die Existenz der Außerirdischen. Als Warnung an die Menschheit sollen Tote mittels Strahlen wiederbelebt werden. Das Raumschiff landet auf einem Friedhof. Drei dort bestattete Verstorbene werden in Gestalt von Ghulen wiederbelebt: ein alter Mann, der kurz zuvor von einem Auto überfahren worden ist, dessen verstorbene Frau und der von den Geistern der beiden ermordete Polizeiinspektor Clay. In der Zwischenzeit werden im ganzen Land UFOs gesichtet und von der Armee bekämpft.
Ed Wood hatte mit Bela Lugosi, der in den 1930er Jahren durch zahlreiche Horrorfilme, vor allem aber durch Dracula von Tod Browning zu Weltruhm gelangt war, bereits die Filme Glen or Glenda und 1955 Die Rache des Würgers gedreht. Bevor er sein Projekt Plan 9 aus dem Weltall in Angriff nehmen konnte, verstarb Bela Lugosi, den Wood als Zugpferd einzusetzen gedachte. So wurde die Filmhandlung einfach schon vorher gedrehten Szenen angepasst. Nur wenige Minuten mit Lugosi sind im Film zu sehen: Lugosi verlässt sein Haus und riecht an einer Rose, seine Teilnahme an der Beerdigung seiner Frau und einige Bilder von ihm im Draculakostüm. Um das Ganze „glaubwürdig“ zu gestalten, setzte Wood Tom Mason, den Chiropraktiker seiner Ehefrau, als Lugosis Double in ergänzenden Szenen ein. Da Mason keinerlei Ähnlichkeit mit Lugosi besaß, verdeckte er sein Gesicht bei all seinen Szenen mit einem Umhang. Der „Wahrsager“ Criswell, die TV-Ansagerin Maila Nurmi alias Vampira, die sich vorher stets geweigert hatte, in Ed-Wood-Filmen mitzuspielen und dies bei Plan 9 aus dem Weltall aus finanziellen Gründen tat, sowie der Wrestler Tor Johnson wurden nicht zuletzt durch ihre Mitwirkung in Plan 9 from Outer Space zu Kultfiguren der Trash-Kultur. Wood konnte für den Film Mitglieder einer Baptistengemeinde als Geldgeber gewinnen, die mit den „Gewinnen“ aus dem geplanten Science-Fiction-Horror-Film einen religiösen Film („The Billy-Sunday-Story“) finanzieren wollten. Sämtliche Darsteller und Mitarbeiter des Films mussten sich deshalb taufen lassen. Bei der Zeremonie soll Regisseur Ed Wood seinem Hang zum Transvestitismus nachgegangen sein und ein Kleid getragen haben. Auf Betreiben der Baptisten musste Wood den ursprünglichen Titel Grave Robbers from Outer Space ändern. „Grabräuber“ erschien ihnen blasphemisch. In Tim Burtons Filmbiografie Ed Wood von 1994 mit Johnny Depp in der Titelrolle wird die Produktion von Plan 9 aus dem Weltall ausführlich nachgezeichnet. Anders als in der Realität wird darin das Werk bereits bei seiner Premiere ein großer Erfolg.
„Science-Fiction-Film, der als schlechtester Film aller Zeiten gilt und diesem Titel inhaltlich und formal alle Ehre macht.“ Lexikon des internationalen Films