The Rocky Horror Picture Show (Originalversion), USA (VHS) + (DVD), 1975
Regie: Jim Sharman
Mit Tim Curry, Susan Sarandon, Barry Bostwick, Richard O'Brien, Peter Hinwood, Patricia Quinn, Meat Loaf, Jonathan Adams, Charles Gray
The Rocky Horror Picture Show aus dem Jahr 1975 ist die Kinofassung des Musicals The Rocky Horror Show von Richard O’Brien, das vor Beginn der Dreharbeiten am 21. Oktober 1974 bereits mehr als ein Jahr erfolgreich an verschiedenen Orten im Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten gelaufen war.
Die Handlung beginnt mit dem Ende einer Hochzeit, bei der Brad Majors und seine Freundin Janet Weiss Gäste sind. Mit dem Song Dammit Janet macht Brad seiner Freundin einen Heiratsantrag. Sie wollen daraufhin ihren alten Lehrer Dr. Everett Scott besuchen. Nachts im Gewitterregen haben sie eine Reifenpanne und erreichen auf der Suche nach Hilfe ein Schloss (Song: Over at the Frankenstein Place). Der Butler Riff Raff öffnet und führt die beiden, begleitet vom Hausmädchen Magenta, in den Festsaal, wo sich zu den Klängen von Time Warp eine Gesellschaft amüsiert und tanzt.
In der Filmproduktion der 20th Century Fox von Lou Adler und Michael White unter der Regie von Jim Sharman und Richard O’Brien, der auch Drehbuch, Musik und Texte beisteuerte, wurden die meisten Rollen von der Londoner Original-Bühnenbesetzung übernommen: Tim Curry als Frank N. Furter, Richard O’Brien selbst als Riff Raff, Nell Campbell alias „Little Nell“ als Columbia, Patricia Quinn als Magenta und Jonathan Adams als Dr. Everett Scott (auf der Bühne hatte er den Erzähler gespielt). Die Rolle des Eddie wurde besetzt mit Meat Loaf aus der Bühnenversion des Roxy Theatre in Los Angeles. Für den Film neu besetzt wurden die Rollen des Brad Majors mit Barry Bostwick und der Janet Weiss mit Susan Sarandon, zwei zu der Zeit relativ unbekannten US-amerikanischen Schauspielern. In einer stummen Rolle erscheint Peter Hinwood als Rocky, seine Gesangsparts wurden im Studio von Trevor White eingespielt. Außerdem tritt Charles Gray als Erzähler auf.
Nachdem der Film anfangs eher schlecht anlief und ihm bereits die Absetzung drohte, zeigte sich relativ bald das Phänomen einer hartnäckigen Fangemeinde, die sich den Film wieder und wieder ansah und die Produzenten an einen Erfolg glauben ließ. Er wurde umgeschnitten und mit neuem Ende und einem geänderten Marketingkonzept als Midnight Movie (damals eine relativ neue Idee) nach sechs Monaten wieder in die Kinos gebracht. Das Konzept ging auf; durch Mundpropaganda erhielt der Film eine ständig wachsende Fangemeinde, die vielfach Texte mitsang und Filmszenen mitspielte und -tanzte. Sie wuchs weiter an, so dass der Film heute Kultstatus besitzt und auch nach mehr als 40 Jahren noch in vielen Programmkinos regelmäßig gezeigt wird. Einen weltweiten Rekord halten dabei die Museum Lichtspiele in München, denn hier befindet sich der Film seit dem 24. Juni 1977 regelmäßig wöchentlich und somit seit mehr als 40 Jahren ununterbrochen im Programm (Stand März 2018). In dem Kino wurde ein spezieller Saal nach der Kulisse des Films eingerichtet.
„Bizarr-groteske Pop-Parodie auf Horror-, Monster-, Science-Fiction- und Musikfilme; voll bewusster Angriffe auf moralische und geschmackliche Konventionen. Ein Klassiker des 70er-Jahre-Pop.“ Lexikon des Internationalen Films