Auf Tommy Finkes musikalischer Uhr ist es ca. 10.30 Uhr. Wenn wir jetzt aufstehen, hat er schon viele Stunden an seiner Musik gearbeitet. Die fühlt sich so gut an wie eine duftende Tasse Kaffee, die um diese Uhrzeit nicht fehlen darf. Tommy ist ein musikalischer Frühaufsteher, weil er eben nicht schlafen kann, wenn die Träume kommen und weil der Weg von Bochum-Grumme zu den Sternen eben weiter ist als von Berlin (nach Berlin).
Lieder schreiben sich von alleine, wenn man nur einen Titel für sie hat. Bei der Produktivität, die Tommy an den Tag legt, ist man geneigt, ihm zu glauben, dass es so einfach ist. Dahinter steckt jede Menge Hartnäckigkeit.
Hartnäckigkeit stand auch schon am Anfang von Tommys musikalischem Schaffen: Mit 15 hat er ein Jahr lang jedes Instrument aus dem The Cure -Song Just like Heaven akribisch rausgehört und nachgespielt. Zwei Jahre später, nach dem Tod seines Vaters, der ihm seine Gitarre schenkte, entschied er sich endgültig für die Musik. Seitdem kann der Tag nicht genug Stunden haben. Tommy spielt Gitarre , Bass und Klavier , es sei denn, er braucht für ein Demo noch weitere Instrumente, dann spielt er die nämlich auch noch selbst.
Wenn man im Ruhrgebiet wohnt, dann hat man Tommy schon mal live spielen gehört, ob man nun wollte oder nicht. Denn auch was Live-Auftritte angeht, scheint dieser junge Mann unermüdlich. So hat er mit seiner Band, die neben einem Bassisten und einem Schlagzeuger auch mit einem Percussionisten und einer Saxophonistin aufwarten kann, schon halb Deutschland beschallt. Und wenn man ihn da so sitzen sieht, an seinem Keyboard oder mit der Gitarre in der Hand, ihm zuhört, wie er rotzig und charmant über verflossene, gegenwärtige und zukünftige Lieben singt, fragt man sich, wo dieser Tommy Finke mit dem jungenhaften Grinsen eigentlich herkommt und welche Platten er früher gehört hat. "The Cure, Oasis , The Beatles und Rio Reiser", sagt Tommy, "das sind auch die wesentlichen Helden."