In einem Double Feature zeigt [no-budget-arts] zwei Filme über die Suche nach existenzieller Wahrheit und die Unzuverlässigkeit des Kurzzeitgedächtnisses: Rashômon von Akira Kurosawa und Memento von Christopher Nolan.
Rashômon
Unter dem großen Stadttor von Kioto suchen ein Holzfäller, ein Mönch und ein Knecht Zuflucht vor dem Regen. Der Holzfäller erzählt von einem Verbrechen, das sich einige Tage zuvor im Rashômon, dem Wald der Dämonen, ereignet hat: Ein Samurai wurde ermordet, seine Frau soll vergewaltigt worden sein. In Rückblenden wird die Geschichte des Verbrechens aus der Sicht des Mörders, der überlebenden Frau, eines Mediums und des einzigen Augenzeugen, dem Holzfäller, erzählt. Doch welcher der vier Versionen soll man glauben?
Rashômon zählt laut Umfragen nach wie vor zu den zehn besten Filmen der Welt. Er war der erste japanische Film, der in der westlichen Welt Aufsehen erregte, erhielt 1951 den Goldenen Löwen auf der Biennale in Venedig, im folgenden Jahr den Oscar . Überwiegen in der Rahmenhandlung statische Einstellungen, so wird das dramatische Geschehen im Wald von einer Kamera eingefangen, die ständig ihre Position ändert. Die Dynamik des Bilderflusses, vom Schnittrhythmus verstärkt, zeichnet den Ausbruch der Leidenschaft, das Umschlagen der Emotionen nach. Kurosawa bedient sich einer rigorosen Stilisierung, wobei er Theater-Elemente mit Ausdrucksmitteln des klassischen Stummfilms verbindet.
Regie: Akira Kurosawa
Japan, 1950
Mit Toshirô Mifune, Machiko Kyô, Masayuki Mori, u.a.
Memento
Der Geschäftsmann Leonard Shelby hat ein Problem: Er leidet an einer seltenen, unheilbaren Form von Gedächtnisschwund, wodurch er sich kaum an nur 15 Minuten zuvor Geschehenes erinnern kann. Dennoch hat er sich geschworen, den Vergewaltiger und Mörder seiner Frau zu stellen. So müssen Karteikarten, Fotografien, Notizen und Tattoos, mit deren Hilfe Leonard krampfhaft versucht, sein Leben zusammenzuhalten, das Erinnerungsvermögen ersetzen. Hartnäckig verfolgt er das Ziel, das er sich auf den Leib eingebrannt hat: "Find him and kill him"...
Was bedeuten Erinnerungen und wie sind sie einzuordnen? Das ist das zentrale Thema von Christopher Nolans Independent-Thriller Memento . Das faszinierende, kunstvoll verschachtelte Film-Noir-Puzzle über einen Mann ohne Gedächtnis auf Mördersuche widersetzt sich den Konventionen Hollywoods. Ein Meisterwerk des modernen Erzählkinos.
Regie: Christopher Nolan
USA, 2000
Mit Guy Pearce, Carrie-Anne Moss, Joe Pantoliano
Am 24.05. und 31.05. jeweils um 19h im Kleinsten Kino Bochums.
Eintritt: 3 , Reservierungen unter 0234 - 9117790 oder kontakt@no-budget-arts.de
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