Mit Jodelle Ferland, Janet McTeer, Brendan Fletcher, Jennifer Tilly, Jeff Bridges, Dylan Taylor, Wendy Anderson, Sally Crooks
Tideland ist ein kanadisch-britisches Filmdrama von Terry Gilliam aus dem Jahr 2005. Es ist die Verfilmung eines Romans von Mitch Cullin.
Die Eltern der kleinen Jeliza-Rose vegetieren in einem Drogensumpf vor sich hin, Vater Noah hegt die sehr vage Hoffnung das Jütland der Wikinger zu erreichen. Jeliza-Rose ist es gewohnt, ihm die Spritze mit Drogen vorzubereiten. Nach dem plötzlichen Drogentod der Mutter flüchtet Jeliza-Rose mit ihrem Vater auf die abgelegene Farm, wo er aufgewachsen ist. Diese ist inzwischen verlassen, Noah hat dort wohl noch seine Mutter erwartet. Als kurz darauf auch Noah stirbt, nachdem er sich einen Heroinschuss gesetzt hat, ist Jeliza-Rose allein in dem verfallenen Haus mit der in einem Schaukelstuhl langsam verwesenden Leiche ihres Vaters – den sie jedoch behandelt, als sei er noch lebendig – und ihren einzigen Freunden, ein paar abgetrennten Puppenköpfen. Eichhörnchen und Kaninchen werden ebenfalls Charaktere ihrer Fantasiewelt. Im Vorspann erklärt Terry Gilliam, der auf unterschiedlichste Zuschauerreaktionen gefasst ist, seine Intention für ein solch groteskes Szenario. Er postuliert: Der starke Überlebenswille und die Fantasie, die Kinder aufbringen, ermöglichten es damit auch schwerste traumatische Erfahrungen zu überstehen.
Film-dienst schrieb, der Film sei „konsequent aus der Perspektive seiner kleinen Heldin erzählt“; er verweigere dem Zuschauer „zugleich die visuelle Teilhabe an ihren Traumwelten“. Er sei ein sehenswerter, jedoch „verstörender Film über die Schrecken der Welt“ und zugleich „eine Hymne auf den Lebenswillen eines Kindes“.
Harald Mühlbeyer nannte Tideland in seiner Kritik für epd Film 12/2007 „ungewöhnlich“, „befremdend“, „traurig“ und „wunderschön“. Dass der Film in Deutschland keinen Kinoverleih gefunden habe, und bei Concorde im Jahr 2007 direkt auf DVD erscheinen musste („angemessene DVD-Edition“), sei ein „Armutszeugnis“ für die Branche.