Mit Johnny Depp, Robert Mitchum, Mili Avital, Gary Farmer, John Hurt, Iggy Pop, Billy Bob Thornton
Dead Man ist ein als Schwarzweißfilm gedrehter Western mit Johnny Depp, Robert Mitchum und Gary Farmer von Jim Jarmusch aus dem Jahr 1995.
Der Film beschreibt die letzten Tage des jungen William Blake, der 1876 mit dem Zug von Cleveland in den Westen reist, um eine Stelle als Buchhalter anzutreten. Der Zielort heißt Machine, die Endstation der Bahnstrecke. Am Ende der Straße des völlig heruntergekommenen Ortes liegt die riesige Fabrik, bei der Blake seine Stelle antreten will. Man jagt ihn jedoch davon, da der Posten inzwischen vergeben ist. Er trifft auf die ehemalige Prostituierte Thel und übernachtet bei ihr. Als dann plötzlich ihr Ex-Verlobter auf der Türschwelle erscheint und sie ihm zu verstehen gibt, dass sie ihn niemals geliebt habe, zieht dieser seine Pistole und feuert einen Schuss auf Blake ab. Der Schuss trifft jedoch die sich dazwischenwerfende Thel, dringt durch ihr Herz hindurch in Blake ein und verwundet ihn. Blake erschießt nach zwei unbeholfenen Versuchen den Mann und flieht auf dessen Pferd. Der Mann, den Blake erschossen hat, ist der jüngste Sohn des Fabrikbesitzers, der nun drei Kopfgeldjäger anheuert und ein Kopfgeld auslobt. Ein indianischer Einzelgänger namens Nobody findet den bewusstlos zusammengebrochenen Blake und behandelt ihn. Er kann jedoch die Kugel, die in Blakes Brust steckt, nicht entfernen.
Der Soundtrack trägt wesentlich zu der magischen, oft tranceartigen und stark soghaften Wirkung des Films bei. Er entstand, indem sich Neil Young im Studio den geschnittenen Film ansah und dazu improvisierte. Er verwendete hauptsächlich eine elektrische und eine akustische Gitarre sowie Piano und Orgel. Der Soundtrack besteht aus 13 Tracks, von denen einige Dialoge aus dem Film enthalten, inklusive Johnny Depp, wie er Gedichte von William Blake zitiert.
Lexikon des internationalen Films: „Ein stilistisch und dramaturgisch mehrfach gebrochener Film, der Elemente des Westerns zu einer Art metaphysischer Reise benutzt. In schönen Schwarzweiß-Bildern und mit einem ungewöhnlichen Soundtrack schafft der Film eine dichte Atmosphäre, setzt sie aber durch eine distanzierende Inszenierung mit ‚naiver‘ Komik wiederholt außer Kraft.“
„Jarmusch bleibt also trotz des ungewohnten Genres seinem wunderbar lakonischen Stil und der Idee der interkulturellen Konfrontation treu. Wie in allen seinen Filmen treffen auch in Dead Man Leute mit unterschiedlichen kulturellen Lebenserfahrungen aufeinander, woraus sich immer wieder eine äußerst menschliche Komik entwickelt.“ (Max Herrmann im Filmmagazin Artechock)