Mit Dustin Hoffman, Jon Voight, Sylvia Miles und John McGiver
Asphalt-Cowboy (Originaltitel: Midnight Cowboy) ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1969 von John Schlesinger mit Dustin Hoffman und Jon Voight in den Hauptrollen. Vorlage war der Roman Midnight Cowboy (deutscher Buchtitel: Mitternachts-Cowboy oder auch Rodeo der Nacht) aus dem Jahr 1965 von James Leo Herlihy. Der Oscar-prämierte Film stellt bewusst Antihelden in den Mittelpunkt und gilt als Klassiker des „New Hollywood“.
Joe Buck ist 28, lebt in einer Kleinstadt in Texas und arbeitet dort als Tellerwäscher. Eines Tages packt er seinen Koffer, verkleidet sich als Cowboy und kündigt den Job, um im Greyhound-Bus nach New York zu fahren. Dort, glaubt der naive Sonnyboy, könne er als Gigolo Erfolg haben, indem er das Angenehme mit dem Nützlichen verbindet und gelangweilten New Yorker Ladies gegen Geld seine Dienste anbietet. Der unerfahrene und gutgläubige Texaner verliert in New York jedoch sein Geld, anstatt welches zu verdienen. Anbahnungsversuche mit Frauen scheitern. Mit einer landet er zwar im Bett, allerdings geht die Frau davon aus, selbst Geld dafür zu bekommen. Als sie in Tränen ausbricht, gibt er der alternden Prostituierten zwanzig Dollar. In einem Lokal trifft Joe auf den heruntergekommenen, hinkenden Kleinganoven Rizzo (genannt „Ratso“). Dieser behauptet, einen Mann zu kennen, der Joe beim Einstieg ins Sex-Business helfen könne.
Das American Film Institute setzte Asphalt-Cowboy in einer 2007 veröffentlichten Liste der 100 besten US-Filme auf Platz 43. 1994 wurde der Film in das National Film Registry der Library of Congress aufgenommen.
Der Film war bei seiner ersten Kinoauswertung 1969 X-rated. Damit ist Asphalt-Cowboy der erste (und letzte) Film, der die gleiche Altersfreigabe wie ein pornografischer Film hatte und einen Oscar in der Kategorie Bester Film erhielt. 1971 wurde die Altersfreigabe in die neu eingeführte Kategorie R-rated geändert, die für Minderjährige die Begleitung eines Erwachsenen vorschreibt.
Bei der Oscarverleihung 1970 gewann der Film den Preis in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes adaptiertes Drehbuch. Vier weitere Nominierungen erhielten Dustin Hoffman und Jon Voight als beste Hauptdarsteller, Sylvia Miles als beste Nebendarstellerin und Hugh A. Robertson für den besten Schnitt. Bei der Verleihung der Golden Globes gewann Jon Voight 1970 den Preis als vielversprechendster Nachwuchsdarsteller (“Most Promising Newcomer – Male”). In sechs weiteren Kategorien war der Film nominiert.
Der Film nahm 1969 am Wettbewerb der Berlinale teil und wurde dort zum Publikumsliebling. Er war für einen Goldenen Bären nominiert und gewann einen „OCIC Award“. Der Film gewann 1970 zudem in den Kategorien Bestes Drama, Bester Hauptdarsteller in einem Drama (Dustin Hoffman) und Bester Nachwuchsdarsteller (Jon Voight) jeweils einen Laurel Award.
„Regisseur John Schlesinger gelang mit seinem mehrfach Oscar-prämierten Drama eine nachhaltige Kritik am amerikanischen Way of Life und der Gleichgültigkeit der Gesellschaft. Seine Stars Jon Voight und Dustin Hoffman setzten sich in den Hauptrollen ebenfalls Denkmäler und wurden immerhin für Oscars nominiert. Mutig, wie Schlesinger sich seinerzeit sogar an das Thema Homosexualität heranwagte. Der erste Film, der das damals neu eingeführte X-Rating erhielt.“ VideoWoche
„John Schlesinger benutzt diese Bekehrungsgeschichte zur Kritik am amerikanischen ‚way of life‘, an der Gleichgültigkeit der Massengesellschaft. Der im Dialog krasse Film trifft Atmosphäre und Milieu glaubwürdig, in der psychologischen Zeichnung ist er weniger überzeugend.“ Lexikon des internationalen Films