Mit Adam Bousdoukos, Birol Ünel, Moritz Bleibtreu, Anna Bederke
Soul Kitchen ist eine Filmkomödie des deutschen Regisseurs Fatih Akin nach einem gemeinsam mit dem Hauptdarsteller Adam Bousdoukos verfassten Drehbuch. Weltpremiere hatte der Spielfilm am 10. September 2009 im Rahmen der 66. Filmfestspiele von Venedig, wo er den Spezialpreis der Jury gewann.
Zinos ist Betreiber des Soul Kitchen, eines mäßig laufenden Schnitzel- und Frikadellenrestaurants in einer alten Fabrikhalle in Hamburg-Wilhelmsburg. Seine Freundin Nadine, eine Journalistin, die aus einer großbürgerlichen Hamburger Familie stammt, zieht für einen mehrmonatigen Auftrag nach Shanghai, und die beiden bleiben über Webcam in Kontakt. Bei der Arbeit zieht sich Zinos – nicht krankenversichert – einen Bandscheibenvorfall zu und kann nicht weiterarbeiten. Die von Nadine vermittelte Physiotherapeutin Anna behandelt ihn, kann ihm aber nur wenig helfen. Sein Bruder Illias, der nach langjähriger Haftstrafe Freigang erhält und bei Zinos auftaucht, möchte zwar eine Anstellung bei ihm, jedoch nur pro forma, um seine Freigangzeiten auszudehnen. Nun engagiert Zinos den kürzlich in einem Nobellokal gefeuerten, ziemlich exzentrischen Koch Shayn, der die Speisekarte des Soul Kitchen sofort auf Spitzenküche umstellt – was die auf Wurst und Schnitzel ausgerichtete Stammkundschaft nachhaltig vergrault. Dann taucht auch noch Immobilienhai Thomas Neumann, ein ehemaliger Schulkamerad Zinos', auf und fasst den Plan, Zinos das Gebäude billig abzukaufen, um es abzureißen und das Grundstück zu vermarkten.
Derek Elley vom Variety sah in dem Film einen „Liebesbrief an den Ort (Hamburg) und seine Menschen“ mit zum Teil „explosiver Komik“, straff inszeniert und geschnitten. Mark Olsen (Los Angeles Times) bezeichnete Soul Kitchen als „ausgelassene Komödie“. Sie zeige einmal mehr die Vielseitigkeit des zu den kraftvollsten und aufregendsten Filmemachern der Welt gehörenden Hamburgers, der hier bei allem Spaß dennoch scharf gezeichnete Charaktere und eine schlaue Story liefere. Die 3sat-Sendung Kinokino nannte Soul Kitchen ein „total unprätentiöses Meisterwerk“, das „schlichtweg großartig“ sei, und stimmte mit dem Filmemacher überein: „ein Heimatfilm!“, ebenso wie ttt – titel, thesen, temperamente in der ARD, wo der zufriedene Rezensent hinzufügte: „Ich habe erlebt, was ich an einem schönen Kinoabend erleben möchte. Ich habe geweint, ich habe mitgefühlt, ich war traurig, ich habe viel gelacht. Also ein großartiger Film. Vielleicht der schönste und beste Film von Fatih Akin“.
„‚Heimatkomödie‘ um die Suche nach Geborgenheit in einer sich rasant verändernden urbanen Welt, der es weniger um einen Ort als um die Verwurzelung in einer Gemeinschaft und einem Lebensgefühl geht. Mit Verve und Gespür für filmischen Raum, für Musik und mitunter derbe Situationskomik rundet sich der Film zur stimmig-stimmungsvollen Feier menschlichen Zusammenhalts.“ Lexikon des internationalen Films