Mit Matt Damon, Jodie Foster, Sharlto Copley, Alice Braga
Elysium ist ein gesellschaftskritischer US-amerikanischer Science-Fiction-Film von Neill Blomkamp aus dem Jahr 2013.
Im Jahr 2154 gibt es zwei Klassen von Menschen: Eine kleine Schicht von Privilegierten und Superreichen auf der Raumstation Elysium (latinisiert von altgriechisch Elysion für „Insel der Seligen“) und die Masse der Menschheit auf der abgewirtschafteten und überbevölkerten Erde, die nur noch als Produktionsstätte dient. Der als Waise aufgewachsene Produktionsarbeiter Max Da Costa hat inzwischen ein langes Vorstrafenregister. Eine brutale Roboterpolizeistreife bricht ihm wegen einer nichtigen ironischen Bemerkung bei einer Routinekontrolle den Arm. Im Krankenhaus trifft er seine Jugendliebe Frey wieder, die jetzt Krankenschwester ist. In der Rüstungsfabrik, in der er Roboterteile fertigt, soll er einen Störfall beheben und wird dabei radioaktiv verstrahlt. Er hat nur noch fünf Tage zu leben. Der reiche Fabrikbesitzer John Carlyle lässt ihm daraufhin Tabletten geben, die Da Costa vorläufig wieder auf die Beine bringen, und wirft ihn hinaus. Auf Elysium existieren medizinische Geräte, die jede Krankheit heilen können und den reichen Bewohnern Elysiums überdies nahezu Unsterblichkeit verleihen. Auch Da Costa könnte auf Elysium geheilt werden.
„Der Ausgangspunkt war ein persönliches Erlebnis: Vor ein paar Jahren bin ich mit einem Freund nach Tijuana, direkt hinter der mexikanischen Grenze, gefahren. Wir sind abends angekommen, haben uns ein paar Flaschen Bier gekauft, als plötzlich zwei Polizisten herbeistürmten, uns in Handschellen legten, in ihren Streifenwagen packten und raus aus der Stadt fuhren. Sie behaupteten, dass es verboten sei, Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken. Wir mussten ihnen fast 1.000 Dollar bezahlen. Sie nahmen das Geld und warfen uns aus dem Auto. Da standen wir mitten in der Nacht in den Slums von Tijuana und mussten zwei Stunden durch diese recht ungemütliche Gegend zurück in die Stadt laufen. Vor den Hütten brannten überall Feuer, Hunde streunten herum, die Leute starrten uns an und im Hintergrund dieser ganzen Armutsszenerie erhob sich von einer Flutlichtanlage angestrahlt die riesige US-Grenzmauer, an der Hubschrauber entlang patrouillierten. Das sah aus wie in einem Science-Fiction-Film. Dieses Bild von den mexikanischen Slums und dem Schutzwall der amerikanischen Wohlstandsgesellschaft hat mich nicht mehr losgelassen. Die Mauer zwischen den USA und Mexiko ist ein Symbol für die zunehmende Diskrepanz zwischen Arm und Reich, die Elysium in einem Science-Fiction-Setting weiterdenkt.“ Interview mit Neill Blomkamp von Martin Schwickert: Zeit Online
„Hier ist die Kluft zwischen Arm und Reich bereits so weit und unüberbrückbar wie ein Trip durchs Weltall geworden. Das macht ‚Elysium‘ zum linksliberalsten Sommer-Blockbuster der Saison – und etabliert den erst 33-jährigen Regisseur neben dem Briten Christopher Nolan als einen der wenigen Autorenfilmer des aktuellen Action-Kinos.“ Andreas Borcholte: Spiegel Online
„Elysium ist ein kluger Science-Fiction-Film, dessen Erzählung sich speist aus dem bösen, dem antiutopischen Blick auf das Hier, das Jetzt, unsere Gegenwart. Und ein eindrucksvolleres Filmbild für das Auseinanderklaffen zwischen Arm und Reich als diese sich um die Erde drehende Gated Community ist wohl kaum vorstellbar.“ Hartwig Tegeler: Deutschlandfunk
„Der “District 9”-Regisseur wirft nicht nur kritische Fragen nach gesellschaftlichen Polaritäten auf, sondern entwickelt auch Ansätze eines eigenen Stils im hoch budgetierten Action-Genre. Im hysterischen Finale allerdings werden alle diese Eigenständigkeiten regelrecht plattgemacht.“ Lexikon des internationalen Films