Mit George Clooney, Sean Cullen, Tom Wilkinson, Tilda Swinton, Sydney Pollack, Denis O'Hare
Michael Clayton ist ein US-amerikanischer Thriller aus dem Jahr 2007. Regie führte Tony Gilroy, der auch das Drehbuch schrieb. Die Hauptrolle spielt George Clooney. Tilda Swinton erhielt einen Oscar als beste Nebendarstellerin.
Michael Clayton betreut die besonders sensiblen Aktivitäten der in New York City angesiedelten internationalen Anwaltskanzlei Kenner, Bach & Ledeen. Der knallharte Clayton ist geschieden und mit 75.000 Dollar verschuldet: Früher war er dem Glücksspiel ergeben, und er hat außerdem in das pleitegegangene Restaurant seines Bruders investiert. Karen Crowder ist eine erfolgreiche, aber nervöse Juristin des Chemiegiganten U/North, der Agrarunternehmen versorgt. Sie bearbeitet eine Sammelklage auf drei Milliarden US-Dollar Schadenersatz und Schmerzensgeld. Es geht um die karzinogene Wirkung eines Herbizids, das U/North weltweit an Farmbetriebe verkauft hat. Das Unternehmen wird von Kenner, Bach & Ledeen vertreten. Arthur Edens, einer von 600 Anwälten der Kanzlei, versucht nach einem Nervenzusammenbruch die Erfolgsaussichten des Falls zu mindern, indem er sich während einer Anhörung lauthals singend nackt auszieht. Der Inhaber der Kanzlei, Marty Bach, beauftragt Clayton mit der Schadensbegrenzung, da dieser mit Arthur Edens auch freundschaftlich verbunden ist. Der ältere Arthur gilt als Staranwalt und arbeitet seit sechs Jahren allein an dem Fall. Arthur ist aber nun scheinbar übergeschnappt und unberechenbar.
Susan Vahabzadeh schrieb in der Süddeutschen Zeitung vom 1. September 2007, der Film sei „ein Erbe des legendären Drei Tage des Condor“. Clayton irre „durch New York wie einst Robert Redford“ und zeige „mitreißend“ „die Qual und den Schmerz, die Verzweiflung“. Der Thriller komme „nie richtig in Fahrt“, doch George Clooney erfülle den gespielten Charakter „mit soviel Leben“, dass dies die Mängel ausgleiche.
Katja Nicodemus schrieb in der Zeit vom 28. Februar 2008, der Film suche „keine Moral oder Erweckung“ als vielmehr „Textur und Stimmung“: „Wohl deshalb bewegen sich Gilroys Figuren durch ein graues New York, durch Hotelzimmer mit fahlem Licht, durch blätterlose herbstliche Landschaften.“ Am „sachlichsten, man könnte auch sagen: skrupellosesten“ agiere Tilda Swinton: „Ein Bauchring vor dem Spiegel, Schweißflecken auf der Seidenbluse zeigen den Menschen, der sich hier jeden Tag für eine Art Krieg aufrüstet.“ Die Rezensentin stellte fest: „Es gibt den Typus des eleganten Thrillers, der um seine Handlung keinen großen Bohei machen muss.“
Felicitas Kleiner besprach in der Ausgabe 5/2008 des Filmdienstes einen „nahezu perfekte[n] Thriller“, der „intelligent geschrieben, unaufdringlich raffiniert inszeniert, brillant besetzt“ sei.