Mit Jürgen Vogel, Martin Semmelrogge, Michael Degen, Margit Carstensen, Herbert Feuerstein, Eddi Arent, Sky Dumont
Manila ist ein Ende 1998 entstandener, deutscher Ensemble-Spielfilm von Romuald Karmakar.
„Wir müssen noch ‘ne philippinische Ratte finden … und dann geht’s los“ verkündet der leicht blasierte Repräsentant einer deutschen Fluggesellschaft, Jochen Osterfeld, und versucht eine bunte Gruppe von Passagieren zu vertrösten, die nunmehr vorübergehend im Terminal des Internationalen Flughafens von Manila festsitzen und auf ihren Flug nach Frankfurt am Main warten. Die Fluggäste gleichen einem Panoptikum: sonnenhungrige und badefreudige Urlauber, Geschäftsleute, Sextouristen und individualistische Einzelkämpfer. Seit Stunden warten sie darauf, endlich an Bord gehen zu dürfen. Ist anfänglich die Situation noch entspannt bis heiter, so beginnen im Laufe der nicht enden wollenden Verzögerungen erste Aggressionen aufzukommen bis schließlich bei dem einen oder anderen die Nerven blank liegen. Mit Gratisdrinks wird die launische Meute in Schach gehalten, Erinnerungsfotos wie Urlaubserfahrungen werden unter den Gestrandeten herumgereicht.
In der Frankfurter Rundschau vom 28. Juni 2000 ist zu lesen, dass Karmakar das Risiko liebe und mit jedem Film, den er gemachte habe, hätte er stets etwas Neues ausprobiert. Bei diesem Ensemblestück seien es Episoden, „die nicht zu Stories werden, flüchtige Begegnungen, die keinen Sinn ergeben müssen, weder Lehrstücke noch Läuterungen stehen auf dem Programm.“
Hans Günther Pflaum verortete in dem Film, wie die Überschrift in seiner Kritik in der Süddeutschen Zeitung vom 29. Juni 2000 verhieß, ein „Fegefeuer der Peinlichkeiten“ und sah in Manila zwar einen „Reisefilm, doch er beginnt erst in dem Moment, in dem die äußere Bewegung zum Stillstand gekommen ist“.
In der Welt vom 28. Juni 2000 kam Hanns-Georg Rodek zum Schluss, dass der Film irritiere und in seiner Aussage „unerbittlich“ sei.