Schmetterling und Taucherglocke, Frankreich/ USA (DVD), 2007
Regie: Julian Schnabel
Mit Mathieu Amalric, Emmanuelle Seigner, Marie-Josée Croze, Anne Consigny, Patrick Chesnais, Max von Sydow
Schmetterling und Taucherglocke (Originaltitel: Le scaphandre et le papillon) ist eine französische Filmbiografie aus dem Jahr 2007 von Regisseur Julian Schnabel. Das Drehbuch schrieb Ronald Harwood nach dem gleichnamigen, autobiografischen Roman von Jean-Dominique Bauby.
Der 43-jährige Jean-Dominique Bauby, Chefredakteur der französischen Ausgabe der Zeitschrift Elle und von Freunden nur Jean-Do genannt, erleidet am 8. Dezember 1995 einen Schlaganfall im Bereich des Hirnstamms und fällt in ein Koma. Als er nach 20 Tagen erwacht, ist er am ganzen Körper gelähmt und kann nur noch das linke Augenlid bewegen, ist jedoch geistig ohne Einschränkungen und bekommt alles um sich herum mit. Die Ärzte stellen an ihm das sogenannte Locked-in-Syndrom fest. Die Logopädin Henriette Durand erarbeitet mit ihm eine Kommunikationsmöglichkeit über eine Tafel, auf der die Buchstaben nach deren Häufigkeit in der französischen Sprache aufgereiht sind. Sie liest ihm die Buchstaben vor und sobald der richtige Buchstabe genannt ist, zwinkert er mit dem Auge. Zunächst will Jean-Do jedoch nicht kommunizieren, er fühlt sich in seinem Körper eingeschlossen und will nur möglichst schnell sterben.
Die deutschsprachige Filmkritik war sich in ihrem uneingeschränkten Lob für Schmetterling und Taucherglocke weitgehend einig. Es hieß, Bauby erzähle in seinem Buch mit Leichtigkeit und Witz, und der Film sei eine geniale Visualisierung der Vorlage. Er meide kitschiges oder falsches Pathos, ebenso wie Moral und religiöse Transzendenz. Regisseur Schnabel verliere nie die humane Dimension aus den Augen. Der Tonfall, in dem die Hauptfigur zum Publikum spricht, sei ironisch, melancholisch, frei von Selbstmitleid, „unspekulativ wie unspektakulär“ und „atemberaubend unsentimental“. Man entdecke einen fast schwerelosen Film, der heiter sei, immer wieder befreiende Komik und Galgenhumor biete. Er finde Positives im Unglück und verstärke die im Buch angelegte Selbstironie weiter. Er sei „kein Film über ein schreckliches Schicksal, sondern über die Größe des menschlichen Geistes.“ Dank Erinnerungen und der Phantasie finde die Erzählung zu großer Leichtigkeit.
2016 belegte Schmetterling und Taucherglocke bei einer Umfrage der BBC zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts den 77. Platz.