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Am 29. Januar gibt es ein Wiedersehen mit Gerrit Jöns-Anders, der schon 2004 mit seinem Romandebüt Jugendstil in der BASTION zu Gast war. Diesmal liest er aus seinem neuen Roman Kunststoff.
Über das Buch:
Der (geniale) Dichter Erik und der (namenlose) Erzähler sind beste Freunde. Roter Faden ihrer Geschichte ist eine gemeinsame Lesereise, auf der sich der Erzähler als Tourmanager jedoch nicht nur um die Organisation kümmern muss, sondern vor allem um die Kreativität und Konstitution des psychisch labilen Poeten. Die aufwühlende Tour u.a. durch die Metropolen Berlin, Frankfurt, München und Wien findet immer wieder kleine Pausen auf einem Bauernhof in Ostdeutschland, wo sich Erik einen Rückzugsort geschaffen hat. Alles könnte so seinen Gang gehen, doch dann taucht Eva auf. Eine wieder auflodernde Dreiecksbeziehung stellt die Männerfreundschaft auf die Probe. Als Erik, der sich immer eigenwilliger und provokanter verhält, plötzlich spurlos verschwindet, liegt Unheil in der Luft ...
Kunststoff behandelt den klassischen Konflikt zwischen Auflehnung und Anpassung. Wann muss der Einzelne dem System die Zähne zeigen, wann ist er machtlos? Was macht Geld mit Menschen? Und vor allem: Was macht kein Geld mit Menschen? Natürlich geht es auch um die Liebe - und ihre beiden Schwestern: Hoffnung und Enttäuschung. Was passiert, wenn zwei die eine lieben? Diese grundlegenden Fragen umspielt der Autor mit präziser, aber auch sensibler Sprache, variiert sie, schlachtet sie gekonnt aus – und inszeniert ein mitreißendes Wechselspiel aus Zustimmung und Empörung, aus Sprachlosigkeit und Wortgewalt.
Gerrit Jöns-Anders erweist sich erneut als scharfsinniger Beobachter. Seine Figuren taumeln an filigranen Marionettenfäden auf den großen Knall zu. Die überraschende Wendung ist eine der großen Stärken des Buches.
Kunststoff ist Literatur über Literatur, in bester Tradition eines Philippe Djian oder der Beat-Poeten. Direkt von „unterwegs“ – für eine Generation, die voll unter Dampf steht und der Hören und Sehen vergeht angesichts dessen, was sich um sie herum und mit ihr abspielt.
Über den Autor:
Gerrit Jöns-Anders, Jahrgang 1973, studierte Kommunikationswissenschaft in Münster und promovierte mit einer Arbeit über die (Un-)Konventionalität ästhetischer Kommunikation. Er lebt und arbeitet als TV-Redakteur für Dokumentationen und Reportagen sowie als freier Schriftsteller in Hamburg. (Fast) täglich bloggt er unter www.anders-blog.de. 2003 erschien bei Minimal Trash Art sein vielbeachtetes Romandebüt Jugendstil.
Pressestimmen zu Jugendstil:
• "Sie verlässt ihn und er begibt sich auf eine Reise, um nicht sie, sondern sich zu finden. Hundertmal erzählt, und doch bewegen sich die Personen in diesem schmalen Debütroman, als sei's das erste Mal." Die Zeit
• "Erlkönig auf dem Zeltplatz." Hamburger Abendblatt
• "Das Sprachgefühl des gebürtigen Münsteraners ist oft erstaunlich, hintersinnig, elegant und hat Stil. Und das ist kein jugendlicher." SHZ-Magazin
• "Er verfällt eben nicht in die Lethargie, die in der Pop-Literatur sonst so gern herbeizitiert wird." Flensburger Nachrichten
• "Die kleine Odyssee durch Norddeutschland ans Meer weckt die Lust, sich aus dem eigenen Alltag abzuseilen." Szene Hamburg