Wichtig: Die Veranstaltungen in der BASTION finden bei freiem Eintritt statt und sind öffentlich. Um an dieser Veranstaltung teilnehmen zu können, müsst ihr euch im Vorfeld verbindlich anmelden, denn wir haben nicht mehr als 16 Plätze für euch. Kommt also bitte nicht einfach vorbei, sondern schickt uns eine Nachricht per Mail, bzw. ruft uns unter 0234 - 911 77 90 an.
Um eure und unsere Gesundheit in der derzeitigen Lage möglichst gut zu schützen, könnt ihr euch nur anmelden, wenn ihr immunisiert, also vollständig geimpft oder genesen, seid. Pandemiebedingt stehen für diese Veranstaltung weniger Plätze zur Verfügung als gewohnt. Gegebenenfalls werden weitere Maßnahmen nötig sein, die unter anderem von der Inzidenzlage und der zum Zeitpunkt der Veranstaltung gültigen NRW-Landesverordnung abhängen. Infos dazu erhaltet ihr bei eurer Anmeldung.
Deutschland, 2021
Mit Nadia Ihjeij, Josephine Hock, Steven Feelgood, Chris Wright, Stefan Kolbe
Regie: Chris Wright, Stefan Kolbe
Wie begegnet man einem Mörder? Stellen Sie sich eine solche Begegnung vor. Was fühlen Sie? Können Sie sich auf einen solchen Menschen einlassen? Oder wäre da zwischen Ihnen und ihm immer die Tat? Genauer: Ihre Vorstellung der Tat?
Wer beschäftigt sich gern mit einem Verbrecher? Die Macher von Anmaßung sehen hin, obwohl sich der Täter Stefan S. entzieht. Ersatz für das abwesende Tätergesicht finden sie, indem sie einer Handpuppe und zwei Handpuppenspielerinnen das Feld überlassen. Hinzu kommen Masken, Spiegelungen und Projektionen. Das Motiv der Fäden und Schnüre hält den Film zusammen, und der Kommentar aus dem Off hat die Courage, die Zweifel am eigenen Tun auszusprechen.
„Was sehen wir, wenn wir nichts sehen können?“ Diese Frage stellt Chris Wright, einer der beiden Regisseure, am Anfang aus dem Off. Es ist eine große Frage, eine, mit der Wright in ein zentrales Dilemma dokumentarischen Filmemachens vordringt. Was man in Anmaßung nicht sieht, ist das Gesicht des wichtigsten Akteurs, Stefan S. Er sitzt in einem Brandenburger Gefängnis, lebenslang, Freigang ist möglich, die Entlassung auf Bewährung eine Perspektive, obwohl die Schuld schwer wiegt. Nachdem er sie gestalkt hatte, tötete Stefan S. eine Arbeitskollegin.
Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2021.
Chris Wright, 1972 geboren in Bolton, Nord-England. Studium in Cambridge und an der Filmhochschule Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. Lebt seit Mitte der 1990er in Berlin. Er arbeitet als Editor und Schnittberater für Dokumentar- und Spielfilme und als Dokumentarfilmer. Er unterrichtet an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb). Er montierte unter anderem Salomé Jashis Taming the Garden (Sundance, Berlinale Forum 2021) und Thomas Heises Heimat ist ein Raum aus Zeit (nominiert für den Schnittpreis der VG Bildkunst). Für die Montage von Susanne Binningers Fighter bekam er den Deutschen Kamerapreis für den besten Schnitt.
Stefan Kolbe, 1972 in Halle an der Saale geboren. Studium an der Filmhochschule Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. Er arbeitet als freier Dokumentarfilmer und Kameramann und lebt in der Franzigmark, in Berlin und der Uckermark.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.