Wichtig: Die Veranstaltungen in der BASTION finden bei freiem Eintritt statt und sind öffentlich. Um an dieser Veranstaltung teilnehmen zu können, müsst ihr euch im Vorfeld verbindlich anmelden. Kommt also bitte nicht einfach vorbei, sondern schickt uns eine Nachricht per Mail, bzw. ruft uns unter 0234 - 911 77 90 an.
Um eure und unsere Gesundheit in der derzeitigen Lage möglichst gut zu schützen, könnt ihr euch nur anmelden, wenn ihr immunisiert, also vollständig geimpft oder genesen, seid. Pandemiebedingt stehen für diese Veranstaltung weniger Plätze zur Verfügung als gewohnt. Gegebenenfalls werden weitere Maßnahmen nötig sein, die unter anderem von der Inzidenzlage und der zum Zeitpunkt der Veranstaltung gültigen NRW-Landesverordnung abhängen. Infos dazu erhaltet ihr bei eurer Anmeldung.
Spanien, Italien, 1963
Mit Nino Manfredi, Emma Penella, José Isbert, José Luis López Vázquez, Julia Caba Alba, María Luisa Ponte
Regie: Luis García Berlanga
Mit freundlicher Unterstützung durch den Workshop Filmuntertitelung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zeigt Das Kleinste Kino Bochums in der BASTION eine kleine Reihe mit Filmen des spanischen Regisseurs Luis García Berlanga.
Berlanga, der 2021 seinen hundertsten Geburtstag gefeiert hätte, gilt als einer der bedeutendsten spanischen Filmregisseure. Die Filme seiner frühen Schaffensphase zeichnen ein groteskes, aber dennoch reales Bild der spanischen Gesellschaft unter der Herrschaft Francos. Im Ausland blieb Berlanga, trotz vieler internationaler Auszeichnungen und Nominierungen, eher unbekannt.
Zahlreiche Filme Berlangas wurden unter der Leitung von Miguel Herrero über einen Zeitraum von mehreren Jahren durch den Workshop Filmuntertitelung der Heinrich-Heine-Universität übersetzt und untertitelt - viele dieser Filme wurden auf diese Weise nun erstmals einem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht. Den Auftakt unserer Berlanga-Reihe bildet sein Film Der Henker - El verdugo aus dem Jahr 1963.
Bei einer Hinrichtung lernen sich der Henker Amadeo und der Bestatter José Luis kennen, die beide unter dem schlechten gesellschaftlichen Image ihrer jeweiligen Berufe leiden. José Luis verliebt sich in Carmen - die Tochter des Henkers - und verlobt sich mit ihr. Amadeo wiederum steht kurz vor seinem Ruhestand und fürchtet nun den drohenden Verlust seiner Wohnung, auf die er und seine Familie nur Anspruch haben, solange er als Staatsdiener tätig ist. Um dieses Debakel abzuwenden, überredet Amadeo seinen Schwiegersohn in spe, ihm als Henker nachzufolgen. In der Hoffnung, den Beruf nie tatsächlich ausüben zu müssen, sagt José Luis schweren Herzens zu - doch dann kommt der Tag, an dem er zu seiner ersten Hinrichtung bestellt wird.
Berlanga widmet sich in dieser schwarzen Komödie gewohnt gesellschaftskritisch den Geschehnissen seiner Zeit und schafft es geschickt, die spanische Zensur zu umgehen, indem er die Geschichte aus der Perspektive des Henkers erzählt. Viele spanische Zeitgenossen verstanden die Anspielungen auf das Franco-Regime - auch Franco selbst, der den Regisseur daraufhin als "schlechten Spanier" bezeichnete.