Wichtig: Die Veranstaltungen in der BASTION finden bei freiem Eintritt statt und sind öffentlich. Um an dieser Veranstaltung teilnehmen zu können, müsst ihr euch im Vorfeld verbindlich anmelden. Kommt also bitte nicht einfach vorbei, sondern schickt uns eine Nachricht per Mail, bzw. ruft uns unter 0234 - 911 77 90 an.
Pandemiebedingt stehen für diese Veranstaltung möglicherweise weniger Plätze zur Verfügung als gewohnt. Gegebenenfalls werden weitere Maßnahmen nötig sein, die unter anderem von der Inzidenzlage und der zum Zeitpunkt der Veranstaltung gültigen NRW-Landesverordnung abhängen. Infos dazu erhaltet ihr bei eurer Anmeldung.
Ruanda / USA, 2021
Mit Cheryl Isheja, Bertrand Ninteretse "Kaya Free", Eliane Umuhire, Dorcy Rugamba, Rebecca Mucyo, Trésor Niyongabo, Eric Ngangare "1Key", Natacha Muziramakenga, Elvis Ngabo "Bobo", mit besonderer Beteiligung von Cécile Kayirebwa
Regie: Saul Williams und Anisia Uzeyman
Neptune Frost spielt in den Hügeln von Burundi, wo eine Gruppe entkommener Coltan-Bergleute ein antikolonialistisches Hacker-Kollektiv bildet. Von einer überirdisch wirkenden Elektroschrott-Müllhalde aus versuchen sie, das autoritäre Regime zu stürzen, das die natürlichen Ressourcen der Region - und deren Menschen - ausbeutet. Als eine intersexuelle Ausreißerin und ein entkommener Coltan-Bergarbeiter durch kosmische Kräfte zueinander finden, löst ihre Verbindung Störungen im größeren übermenschlichen Kreislauf aus. Liquid fluktuierend zwischen den Zuständen des Seins – männlich und weiblich, kolonisiert und frei, Vergangenheit und Gegenwart, Traum und Wachzustand – ist Neptune Frost ein wiederbelebender und empowernder Download direkt auf die Großhirnrinde. Ein kraftvoller Aufruf, Technologie für progressive politische Zwecke zu nutzen.
Der vielseitige, multidisziplinäre Künstler Saul Williams bringt seine einzigartige Dynamik in diese afrofuturistische Vision eines queeren Sci-Fi-Punk-Musicals ein, das eine visuell atemberaubende Melange aus Themen, Ideen und Liedern ist, die Williams bereits in seiner bisherigen Praxis erkundet hat, insbesondere in seinem Album MartyrLoserKing (2016). Co-Regie führt die in Ruanda geborenen Künstlerin, Regisseurin und Kamerafrau Anisia Uzeyman, die bereits in ihrem Film Dreamstates (2016) mit Williams kooperiert hatte.
Über Saul Williams (Komponist, Co-Regisseur): Saul Williams ist ein amerikanischer Dichter, Musiker und Schauspieler. Sein Schauspieldebüt gab er in dem Film Slam von Marc Levin, bei dem er auch am Drehbuch mitschrieb. Der Film gewann 1998 den Großen Preis der Jury beim Sundance Festival, den Grand Jury Preis und die Camera D'Or in Cannes als beste Nachwuchsarbeit. Saul war in der Serie Girlfriends zu sehen und hat in diversen Filmen mitgewirkt, darunter: K-Pax, Lackawanna Blues, New York, I love you, Akilla’s Escape und Tey – Aujourd’hui von Alain Gomis, der 2013 den Hauptpreis beim wichtigsten afrikanischen Filmfestival Fescapo gewann. Saul war der erste Afroamerikaner, der auf dem Festival als bester Schauspieler ausgezeichnet wurde. Tey wurde außerdem in Venedig ausgezeichnet. Im Jahr 2014 gab Saul sein Broadway-Debüt als Hauptdarsteller in Holler If Ya Hear Me, das auf den Texten von Tupac Shakur basiert. Saul hat fünf Gedichtbände veröffentlicht, die in mehrere Sprachen übersetzt worden sind. Als Musiker hat er sechs Alben veröffentlicht, mit verschiedenen Künstler*innen zusammengearbeitet und sie auf Tour begleitet, darunter: Nas, Janelle Monae, Nine Inch Nails, Rage Against The Machine, The Roots, Mos Def, Allen Ginsberg, Amiri Baraka, Gil Scott-Heron, TV On The Radio, Blackalicious und Erykah Badu.
Über Anisia Uzeyman (Co-Regisseurin): Anisia Uzeyman ist Schauspielerin, Dramatikerin und Regisseurin. Geboren in Ruanda, studierte sie Schauspiel am Conservatoire National Supérieur d'Art Dramatique in Paris. Ihr Regiedebüt Dreamstates wurde komplett mit iPhones gedreht, in den Hauptrollen spielten Saul Williams, William Nadylam und Beau Sia. Der Film wurde 2016 auf dem LAFF uraufgeführt. Sie hat auch bei zahlreichen Musikvideos Regie geführt. Als Schauspielerin hat Anisia unter anderem in dem preisgekrönten Film Tey-Aujourd’hui mitgespielt, bei dessen Dreharbeiten sie Saul Williams kennenlernte, sowie in dem Spielfilm Ayiti mon amour von Guetty Felin, der beim TIFF 2017 Premiere hatte. Ihr erstes Buch, eine poetische Bearbeitung ihres Original-Drehbuchs Saolomea, Saolomea, wird diesen Herbst bei Not a Cult erscheinen.