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Deutschland, 2022
Mit Michaela Caspar, Maria Luise Preuß, Emilia von Heiseler
Regie: Anton von Heiseler
Zwei gegenüberliegende Plattenbauten, drei Frauen, drei Generationen, eine Videokamera. Die Geschichte einer Obsession. Die Hausmeisterin Lana teilt sich mit ihrer pflegebedürftigen Mutter eine kleine Wohnung. Sie beobachtet eine junge Frau im gegenüberliegenden Wohnblock durch eine Videokamera und baut in ihrer Phantasie eine intime Beziehung zu ihr auf. Als Lana das Glück ihrer neuen Freundin bedroht sieht, verlässt sie die Rolle der stillen Beobachterin und greift in das Geschehen ein.
Regisseur Anton von Heiseler wurde 1994 in Berlin geboren. Er studierte Philosophie an der TU Berlin und anschließend Kunst und Medien an der Universität der Künste Berlin. Dort war er Teil der Klasse für narrativen Film von Thomas Arslan. Derzeit studiert er an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf Filmregie. Seine Filme liefen im Wettbewerb auf internationalen Filmfestivals wie Busan ISFF, Sapporo ISFF und Flickerfest ISFF.
Regisseur Anton von Heiseler über seinen Film: Obwohl die Handlung des Films fiktiv ist, trägt sie dokumentarische Züge. Die Schauspielerinnen sind Mitglieder einer Familie – meiner Familie. Michaela Caspar und Maria Luise Preuß sind, wie im Film, Mutter und Tochter, die in einem Haushalt zusammenleben. Maria Luise Preuß leidet seit einem Schlaganfall an Aphasie und halbseitiger Lähmung und wird von ihrer Tochter gepflegt. Auch wenn die familiären Verbindungen der Darstellerinnen an sich für den Zuschauer nicht relevant sind, war es unser Ziel, die sehr intimen und oft schmerzhaften Szenen zwischen den Figuren auf eine Weise darzustellen, die über das Fiktionale hinausgeht.
Über die Darsteller: Michaela Caspar wurde 1960 in Weil am Rhein geboren. Nach Abschluss einer Ausbildung zur Gesellin der Fotografie am Lette Verein Berlin, machte sie eine Schauspielausbildung. Sie hatte Engagements an diversen Theatern in Memmingen, Regensburg, an den Staatlichen Bühnen Berlin und dem Hebbeltheater. Sie arbeitete u.a. frei im Tacheles Berlin und entwickelt seit 2009 inklusive performative Formate mit dem Kollektiv Possible World am Ballhaus Ost Berlin. Sie ist die Mutter von Anton und Emilia von Heiseler.
Maria Luise Preuß wurde 1936 in Lörrach geboren, 2022 starb sie in Berlin. Nach ihrer Schauspielausbildung in Basel und ihrem Erstengagement am Landestheater Esslingen (1958 / 59) war sie Ensemblemitglied an den Münchner Kammerspielen von 1961-63. Bevor sie während ihrer Ehe (1965-86) eine Berufspause einlegte, spielte sie an der Freien Volksbühne Berlin. Nach der Scheidung nahm sie Tätigkeiten in anderen Berufsfeldern wie die Leitung der GEDOK und die Intendanz des Kleist-Theaters Frankfurt (Oder) auf. Seitdem sie Ende 2021 stürzte, war sie bettlägerig. Sie ist die Mutter von Michaela Caspar.
Emilia von Heiseler wurde 1994 in Berlin geboren. Nach dem Abitur machte sie in Studios in Berlin und Paris ihre Schauspielausbildung. Seit 2014 steht sie regelmäßig vor der Kamera für Film und Fernsehen und auf der Bühne im Ballhaus Ost. Neben der Schauspielerei studiert sie momentan Angewandte Literaturwissenschaft im Master an der Freien Universität Berlin. Sie ist die Zwillingsschwester von Anton von Heiseler.